Hildegard Châtellier, Verwerfung der Bürgerlichkeit. Wandlungen des Konservatismus am Beispiel Paul Ernst (1866-1933)

Hildegard Châtellier, Verwerfung der Bürgerlichkeit. Wandlungen des Konservatismus am Beispiel Paul Ernst (1866-1933). Würzburg: Königshausen & Neumann, 2002. € 30.-

Inhalt

Erstmals stehen die nahezu 3000 Seiten umfassenden ,Theoretischen Schriften‘ des Dichters und Schriftstellers Paul Ernst (1866-1933) im Zentrum einer Analyse, welche die Entwicklung konservativer Positionen vom politischen und kulturellen Traditionalismus über die Frontstellung zum bürgerlichen Erbe bis hin zur Suche nach Bausteinen für eine ,nachbürgerliche‘ Gesellschaft erläutern will. Die Erhellung des Einzelfalls erlaubt dabei nicht nur, die lebensgeschichtlichen Determinanten dieser ,Weltanschauung‘ zu bestimmen und damit Einblick in zeit- und milieuspezifische Lebenskonzepte, Bildungsideale und politische Optionen zu gewinnen. Im Unterschied zu den weithin bekannten Überzeugungen der Wortführer der ,Konservativen Revolution‘ lassen sich an Paul Ernst bisher wenig beachtete Überlegungen zum philosophischen, literarischen und religiösen Erbe aufzeigen. Seine Kommentare zu den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in den zwanziger Jahren sind als Reaktionen eines belesenen Zeitgenossen gerade deshalb interessant, weil sie das Meinungsklima der Gebildeten in einer Krisenzeit wiederspiegeln.

Die Autorin

Hildegard Châtellier ist Professorin für Germanistik (Landeskunde) an der Marc Bloch-Universität in Straßburg, wo sie seit 1968 tätig war. Forschungsschwerpunkte – Gesellschaft und Kultur im 19. und 20. Jahrhundert – zahlreiche Veröffentlichungen in Deutschland und Frankreich zu ideologie-, sozial- und Religionsgeschichtlichen Fragen.