Am 13. Mai 1933 starb Paul Ernst, und bereits zwei Monate später wurde in Berlin die Paul-Ernst-Gesellschaft gegründet. Zu ihren Gründungsmitgliedern zählten überwiegend persönliche Freunde, Schüler und Förderer des Dichters, die es sich bald zur Aufgabe machten, das Werk Paul Ernsts einem größeren Publikum und Leserkreis zugänglich zu machen und den Diskurs um Leben und Werk des Dichterphilosophen nicht abbrechen zu lassen. In der Folge wuchs die kleine Gemeinde auf 600 Mitglieder an, und man entwickelte ein rege Herausgeber- und Veranstaltungstätigkeit. 1942 wurde der Sitz der Gesellschaft nach Graz verlegt.
Erst im Mai 1956 konstituierte sich die Gesellschaft nach dem Muster, wie sie heute existiert: Als eingetragener Verein, der als kulturell und wissenschaftlich förderungswürdig anerkannt ist und einer Mitgliederzahl von ungefähr 125.
Neben aufwendigen Veranstaltungen mit zahlreichen Vorträgen zu und über Paul Ernst sowie Theateraufführungen publizierte die Gesellschaft anfangs Jahrbücher, später wurden diese abgelöst durch die in loser Reihenfolge erscheinende Zeitschrift Der Wille zur Form, die von Lic. theol. Georg Noth initiiert wurde. In der Anfangsphase wurden überwiegend unveröffentlichte Werke aus dem Nachlass einem interessierten Leserpublikum vorgestellt, und auch die verschollen geglaubte Textsammlung Pêle-Mêle konnte in diesem Rahmen rekonstruiert und publiziert werden. Parallel zu dieser Zeitschrift wurde von Karl August Kutzbach eine auf acht Bände angelegte Dokumentarbiographie begonnen, die Leben und Werk Paul Ernsts chronologisch erfasst.
Die Paul-Ernst-Gesellschaft stand seit ihrer Neugründung 1956 unter der Präsidentschaft der sechs folgenden Persönlichkeiten:
Pfarrer Georg Noth (*1890 †1966), Präsident 1956-1966
Pfarrer Karl Vogel (*1911 †2000), Präsident 1966-1978
Dr. Dr. Wolfgang Stroedel (*1910 †1997), Präsident 1978-1989
Prof. Dr. Louis F. Helbig (*1935), Präsident 1989-1996
Prof. Dr. Horst Thomé (*1947 †2012), Präsident 1996-2012
Dr. Marco Bastianelli (*1976), Präsident seit 2013